Briefkopf - ALBERT MILDE k. k. Hof-Kunst-Bauschlosser und Eisenkonstrukteur zu Wien; von 7.2.1839 bis 8.11.1904

Internationale Weltausstellung in Paris 1867

Katalog der österreichischen Abteilung,
Aussteller: VI. Gruppe; 65. Klasse; 34. Milde Albert

k. k. Albert Milde

Archivbild 1: Ansicht des Haupteinganges der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867

Archivbild 1: Ansicht des Haupteinganges
der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867 (1)

 

Archivbild 2: Übersichtsplan mit Parkanlage der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867

Archivbild 2: Übersichtsplan mit Parkanlage
der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867 (2)

 

Archivbild 3: Österreichische Abteilung im Ausstellunggebäude und im Park der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867

Archivbild 3: Österreichische Abteilung im Ausstellunggebäude und im Park
der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867 (3)

 

Archivbild 3: VI. Gruppe. 65. Klasse Erfordernisse und Verfahrungsweisen für die  Ingenieurkunst, für öffentliche Arbeiten und Architektur der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867

Archivbild 4: VI. Gruppe; 65. Klasse;
Erfordernisse und Verfahrungsweisen für die Ingenieurkunst,
für öffentliche Arbeiten und Architektur

der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867 (4)

 

Archivbild 4: VI. Gruppe. 65. Klasse. 34. Milde Albert der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867

Archivbild 5: VI. Gruppe; 65. Klasse; 34. Milde Albert
der Internationalen Ausstellung zu Paris 1867 (5)

65. Classe
Erfordernisse und Verfahrungsweise für die Ingenieurkunst,
für öffentliche Arbeiten und Architektur

Österreich verfügt über große Mengen von Baumaterialien sowohl aus dem Mineral- als auch aus dem Pflanzenreich, und zwar ebenso für gewöhnliche Zivilbauten, wie für Luxus-, dann Straßen- und Wasserbauten. Durch zunehmende Produktion der böhmischen und mährisch-schlesischen Schieferbrüche, dann der Fabriken für Zement und hydraulischen Kalk in Tirol, Niederösterreich und Krain wird die Einfuhr dieser früher vorzugsweise aus England bezogenen Baumaterialien, von Jahr zu Jahr verringert. Für die Straßenpflasterung besitzt Österreich die vorzüglichen Granitsteine an den Ufern der Donau (bei Mauthausen). Die Erzeugung von Mauer- und Dachziegel ist in allen Teilen des Kaiserstaates verbreitet, hat jedoch in der Umgebung der Landeshauptstadte besondere Ausdehnung erreicht und wird bei Wien und Pest in großen Etablissements, welche 40 – 140 Millionen Stück Ziegel zu liefern im Stande sind, fabrikmaßig betrieben. An Bauholz deckt Österreich nicht nur den eigenen Bedarf, sondern versieht hiermit auch noch das Ausland. (6)

 

34. Milde Albert; (Wien I., Postgasse 22.);
In Paris: persönliche Vertretung;
1862 die große Bronze-Medaille des Gesellen-Vereins;
1866 Bronze-Medaille der landwirtschaftlichen Ausstellung in Wien;
Alle Gattungen Schlosserarbeiten, Fenster-, Tür- und Torbeschlage und patentierte Fensterschließungen. (6)

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Das Ausstellungsgebäude für 1867 in Paris
(Le Palais de l‘ Exposition universelle de 1867)
Mitgeteilt von Anton Hanninger, Ingenieur (7)

Das Gebäude, welches in diesem Jahre unter seinem schützenden Dache die Erzeugnisse der Kunst und Industrie aller Teile der Erde vereinen und sie in seinen weiten Räumen systematisch den Besuchern zur Ansicht und Prüfung bringen soll, ist von zu wesentlicher Bedeutung, als dass es nicht die Aufmerksamkeit auf sich lenken und einer eingehenden Betrachtung würdig sein sollte.

Die glänzende und rasche Entwicklung, welche die Weltausstellungen in den kurzen Zwischenräumen der Jahre 1851, 1855 und 1862 erfuhren, und das stets wachsende Interesse an denselben, welches, wie die nachstehenden Daten zeigen, eine fortwährende Vergrößerung dieser Gebäude bedingte, macht jede weitere Erörterung über den hohen Wert ihrer Entstehung überflüssig, zeigt aber die Wichtigkeit einer ernsten Prüfung ihrer Erfordernisse und Gestaltungen. Die durch die Erfahrung erkannten Mängel werden dann beseitigt und Prinzipien festgestellt werden können, welche die Basis für alle späteren Organisationen solcher Unternehmungen bilden.

Die Weltausstellung im Jahre 1851 in London wurde von 13.938 Ausstellern beschickt, deren Erzeugnisse einen Gesamtwert von circa 50 Millionen Francs repräsentieren, und von ungefähr 6 Millionen Menschen besucht. Das Gebäude nahm einen Flächenraum von 73.147 m² ein.

Die Weltausstellung im Jahre 1855 in Paris (Exposition universelle) zählte 24.000 Aussteller [siehe auch nachfolgende Tabelle]. Der überdeckte Flächenraum betrug 82.893,03 m² und stellte mit den Stockwerken eine Gesamt-Bodenfläche von 118.395 m² dar, von welcher die Gärten und Höfe 33.656,97 m² einnahmen.

Jahr Aussteller
1798 111
1801 220
1802 540
1806 1.422
1819 1.500
1823 1.648
1827 1.795
1834 2.447
1839 3.381
1844 3.960
1849 4.532

 
Die Weltausstellung im Jahre 1862 in London (Exhibition Building) breitete sich auf einem Flächenraum von 95.684 m² aus:

hiervon kamen auf das Hauptgebäude, 66.281 m²
auf den östlichen Anbau für landwirtschaftliche Gegenstände, 8.920 m²
auf den westlichen Anbau für Maschinen, 16.675 m²
überdeckte Fläche 91.876 m²
mit Inbegriff der Höfe ergibt sich eine Flächenraum von, 95.684 m²
die Galerien im 1. Stockwerk betrugen, 19.302 m²
somit die Gesamtbodenfläche 114.986 m²

Als geringer Beitrag zu den Materialien, aus denen vielleicht später allgemeine Normen für derartige Bauten bestimmt werden könnten, haben dieser Aufsatz und die ihm beigegebenen Zeichnungen den Zweck, eine genaue Erklärung und Beschreibung des Ausstellungsgebäudes für 1867 getreu nach dessen Ausführung zu geben, und die verschiedenen hierbei vorkommenden Konstruktionen bei so ausgedehnter Anwendung des Eisens zu zeigen.

Bevor ich an die eigentliche Beschreibung des Ausstellungsgebäudes gehe, möchte ich noch einige einleitende Bemerkungen über dieses Unternehmen vorausschicken.

Zu den hervorragendsten Fragen über die zu treffenden allgemeinen Dispositionen der diesjährigen Weltausstellung gehörte jene, in welcher Weise die zahllose Menge von Gegenständen, die hier aus allen Ländern zusammenfließt, zu ordnen ist, und welchem Systeme man folgen soll, um alle diese Produkte derart zu gruppieren, dass sie, in Klassen geschieden, in ihren übrigen verwandte Beziehungen dennoch nicht vollkommen getrennt sind. Es gibt hierfür zwei Wege: Die Einteilung nach Gleichartigkeit der Gegenstände und jene nach den Nationalitäten oder Erzeugnisorten.

Im ersten Falle wird der Spezialist zwar besser mit einem einzigen Blick die gemachten Fortschritte in jenen Industriezweigen, welche ihn direkt interessieren, beurteilen können, aber die Einförmigkeit und Trockenheit einer solchen Anordnung ermüdet das große Publikum. An dem Gleichartigen geht der Beschauer flüchtig vorüber, nur das Auffallendste betrachtend, während die Verschiedenheit ihn anzieht. Eine Weltausstellung hat nicht allein den Zweck, die Entwicklungsstufe einzelner Industriezweige unmittelbar klar vor Augen zu führen, sondern sie soll auch dem Besucher Gelegenheit geben, die Gesamthöhe der Produktivkraft der einzelnen Länder gegen einander abschätzen zu können. Die größte industrielle Bedeutung manchen Landes liegt oft in gewissen, speziellen Erzeugnissen, deren Wichtigkeit übersehen wird, sobald man sie heraushebt und einer besonderen Gruppe ähnlicher Gegenstände beiordnet, wo sie nicht mehr so die Aufmerksamkeit auf sich lenken. - Eine zu streng durchgeführte Trennung der Gegenstände ausschließlich nach ihren Erzeugnisorten hätte aber wieder den Nachteil, dass die vergleichende Betrachtung der ähnlichen Produkte aus verschiedenen Ländern erschwert, vielleicht sogar unmöglich gemacht wird. Selbst die vollkommene Scheidung der Industrieprodukte von den Werken der bildenden Künste würde allein schon ungünstig wirken. Damit eine Weltausstellung wahrhaft lehrreich für den Arbeiter, Gewerbetreibenden, Gelehrten und Künstler sei, muss sie in jedem Sinne übersichtlich sein. Diesem Gedanken folgend, ist es wichtig, die Rohstoffe neben den Fabrikationsprozessen durch Maschinen und Arbeitshände zu gruppieren, damit der Besucher Schritt für Schritt der Umwandlung der Stoffe folgen, dieselben sowohl im rohen Zustand, wie im verarbeiteten sehen, und dabei die überwundenen Schwierigkeiten beurteilen kann. Die Weltausstellung soll so zu sagen eine lebende Enzyklopädie sein und dem lernbegierigen Volke die Geheimnisse der menschlichen Arbeit und des Geistes aufschließen.

Man dachte nun daran, beide Systeme von Einteilungen zu vereinen und dabei die Vorteile jedes einzelnen zu genießen. In der Längen-Richtung des Gebäudes sollten Abteilungen die Produkte nach ihren Ähnlichkeiten aufnehmen, in der Quere sollten dieselben nach Ländern geordnet erscheinen; der Besucher könnte auf diese Weise nach eigenem Erachten entweder Kunstwerke, Wohnungseinrichtungen, Maschinen etc. der Reihe nach verfolgen, oder die vollständige industrielle Entwicklung und Produktion eines Landes prüfen. Diese Grundidee war schon in den Berichten, welche Prinz Napoleon über die Weltausstellung des Jahres 1855 in Paris an den Kaiser erstattete, ausgesprochen.

Die Lösung des Problems, welche theoretisch allen Anforderungen entspricht, wurde von Monsieur Le Play, General-Kommissär der französischen Ausstellungskommission, ausgedacht, und findet nun ihre erste Anwendung bei der diesjährigen Exposition universelle in Paris.

Bei der Anlage des Gebäudes musste demnach vor Allem dieser neuen Anordnung für die Aufstellung der Gegenstände Rechnung getragen werden; daher ist dieser Bau auch in seiner inneren Einrichtung von den früheren derartigen Bauten gänzlich verschieden. Seine Dimensionen mussten nach den Erfordernissen wohl berechnet, und im Voraus genau festgestellt werden, damit nicht durch nachträglich auszuführende Anbauten der Zusammenhang in der Gruppierung unsicher gemacht und gestört werde. Hieraus ergab sich zunächst die Zweckmäßigkeit der Herstellung eines temporären Baues, eines Baues, welcher nur zur Einmaligen Benützung bestimmt ist, ohne auf dessen spätere Verwendung Rücksicht nehmen zu müssen. Die Erfahrungen an den früheren Ausstellungsgebäuden, welche man als permanente Bauten aufführte, zeigten, dass dieselben in der Folge mit ihren Räumlichkeiten nicht mehr den höher gestellten Anforderungen entsprechen konnten.

Im Jahre 1851 errichtete man den Kristallpalast in London, welcher auch zu den späteren Weltausstellungen dienen sollte, doch sah man bald ein, dass er für die Zukunft nicht ausreichen werde und übertrug ihn nach Sydenham, wo er jetzt zur Aufbewahrung einer Sammlung verschiedener Merkwürdigkeiten verwendet wird.

Ehe man noch aus der Londoner Ausstellung die nötigen Erfahrungen ziehen konnte, bestimmte das Dekret vom 27. März 1852 den Bau des Palais de l‘ Industrie in den Chams-Elysees. Das Gebäude bedeckte 28000 m² und bot mit dem ersten Stockwerke einen Flächenraum von 47000 m² dar. Die Ausstellung wurde im Jahre 1855 während des russischen Krieges eröffnet; es war daher zu der Besorgnis Anlass gegeben, dass die Unruhen, in welche ein großer Teil Europas verwickelt war, ihren nachteiligen Einfluss auch auf dieses Unternehmen ausüben werden, aber ungeachtet dessen musste man Anbauten über Anbauten an das Gebäude hinzufügen, welche die ursprünglichen Kosten desselben um nicht weniger als 11 Millionen Francs erhöhten und außerdem fortwährende Schwierigkeiten und Unordnungen hervorriefen. Die Gesamtkosten dieser Ausstellungsbauten betrugen zusammen 23 Millionen Francs, während die Einnahmen nur 3 Millionen Francs ergaben; der Verlust, den somit der Staat erlitt, betrug, abgerechnet der für das noch jetzt bestehende Gebäude verausgabten Summe von 12 Millionen, 8 Millionen Francs.

Im Jahre 1862 in London versuchte die Gesellschaft, welche an der Spitze jener Ausstellung stand, ein gemischtes System einzuführen, d. h. man wollte nur 22000 m² für einen permanenten Bau bestimmen, welcher den Kern der künftigen Ausstellungen bilden sollte, während die nötigen Vergrößerungen sich um diesen gruppieren sollten. Man musste sich jedoch dem Fortschritte fügen und von diesem Gedanken vollkommen abgehen.

Dieser Kampf zwischen Provisorium und Permanenz ist gewiss bemerkenswert und bezeichnend. Die wiederholten Anstrengungen und Versuche führten fortwährend zu Misserfolgen, und man war schließlich genötigt der Macht der Dinge zu gehorchen. Das, was im Augenblick genügte, war für später nicht mehr entsprechend, - die Bedürfnisse vergrößerten sich wie die industrielle Entwicklung.

Selbst wenn man nochmals auf die letztere Idee einginge, das Ausstellungsgebäude von einem zum andern Mal durch Anbauten und Verlängerungen nach Bedürfnis zu vergrößern, wie man dies beim Kensington-Palais versuchte, so würde dies nur zu fortwährenden Übelständen führen. Vor Allem ginge der Reiz der Neuheit des Gebäudes verloren, welcher den Besucher ebenfalls anziehen und zum Wiederkommen einladen soll, und die Harmonie, welche in einem solchen Bauwerke herrschen muss, würde durch die angehängten Bauten mehr und mehr gestört. Man wäre außerdem schon im Voraus gezwungen, ein weit größeres Terrain, als derzeit nötig ist, anzukaufen, um nicht später den Boden für enorme Preise von Spekulanten einlösen zu müssen; ein Umstand, durch den die Anlagekosten ins Unbestimmte vermehrt würden.

Die Konstruktion mit Stockwerken, welche bei den früheren Ausstellungsbauten angewendet wurden, ist am diesjährigen Gebäude absichtlich wegen ihrer vielen Unzukömmlichkeiten vermieden. Die höher gelegenen Galerien sind vom Publikum gewöhnlich weniger besucht, als die unteren, da nur derjenige sich die Mühe gibt dieselben zu ersteigen, welchen ein ganz spezielles Interesse dahin zieht; der Aussteller besonders, dem sein Platz in den oberen Räumen angewiesen wird, ist dadurch schlechter situiert als Jener im Erdgeschosse. Hierdurch entstehen Anlässe zu Bevorzugungen und Zurücksetzungen, welche möglichst verhindert werden sollten. Außerdem wird die Beleuchtung eine ungünstigere, unter den Galerien entstehen sogar fast finstere Räume. Endlich ist es in den letzten Tagen vor Eröffnung der Ausstellung fast unmöglich, die zahllosen Gegenstände, die von allen Weltgegenden herbeigeführt wurden, aufzustellen, wenn ein großer Teil derselben mehrere Meter in die Höhe geschafft werden soll. Man stößt bei dieser Eile unter allen Umständen auf Schwierigkeiten; es wird an den Gegenständen viel ruiniert; Unordnungen und selbst Unglücksfälle können dadurch leicht herbeigeführt werden. Es ist daher am besten das Gebäude gleich so anzulegen, dass die Gegenstände durch die gewöhnlichen Transportmittel direkt auf den Platz, den sie später einnehmen sollen, geschafft und dort abgeladen werden können.

Die kaiserliche Kommission in Paris entschloss sich nach einem gründlichen Studium der Erfordernisse und einer reiflichen Erwägung aller durch die Erfahrung anerkannter Grundbedingungen für die zweckmäßige Anlage von Ausstellungsbauten zur Errichtung eines provisorischen Gebäudes am Marsfelde.

Dieser Platz, welcher bisher für Militär-Revuen bestimmt war, erschien im Vergleich zu den vielen andern vorgeschlagenen seiner großen Vorzüge wegen am zweckmäßigsten. Derselbe hat eine Ausdehnung von 460.000 m² (80 Joch) und eine derartige Lage, dass seine momentane Benützung während der Dauer von ungefähr drei Jahren keinerlei Störung in dem öffentlichen Leben und den Arbeiten der Stadt Paris verursacht; er ist von allen Seiten durch breite Straßen, Quais, Eisenbahnen, selbst zu Schiffe zugängig, was für die Herbeischaffung und Aufstellung der Gegenstände sowohl, als auch für den Verkehr der Besucher unumgänglich notwendig ist.

Die Gesamtkosten der Ausstellung wurden auf 20 Millionen Francs berechnet; von diesen fallen 11'200.000 Francs auf das Gebäude selbst und zirka 3 Millionen Francs auf die Anlage des Parks um das Gebäude. Diese Summe wurde in der Weise beschafft, dass die Stadt Paris 6 Millionen Francs lieferte, der Staat den gleichen Betrag von 6 Millionen Francs bewilligte, der Rest von 8 Millionen Francs aber von einer Privatgesellschaft vorgestreckt wurde, jedoch nur unter der Bedingung, dass ihr die ersten Einnahmen bis zur Höhe ihres eingelegten Kapitales zugutekommen.

Die Kosten für den Entwurf und die Ausführung des Gebäudes verteilen sich nach den Voranschlägen und den einzelnen Rechnungsrubriken, wie folgt:

Personal- und Bureaukosten 250.000,00 Frcs
Erdarbeiten und Fundamentmauerwerk 981.298,31 Frcs
Eisenkonstruktion der großen Maschinengalerie und der beiden Nebengalerien 6'067.000,00 Frcs
Eisenkonstruktion der Zwischengalerien und Gänge 1'400.000,00 Frcs
Zinkarbeiten 446.297,50 Frcs
Zimmermannsarbeiten 108.780,75 Frcs
Glaserarbeiten 2'73.274.00 Frcs
Einwölbung und Bedeckung der Luftzüge 115.000,00 Frcs
Pflasterung (in Beton) der Zirkulargalerien und Wege 65.000,00 Frcs
Galerie der bildenden Künste und der Archäologie 673.000,00 Frcs
Ausmauerungen in der großen Maschinengalerie 1'75.000,00 Frcs
Abschluss 4.500,00 Frcs
Dekorative Arbeiten 288.000,00 Frcs
Eingangstore 15.000,00 Frcs
Blitzableiter 30.000,00 Frcs
Verschiedenes 153.371,05 Frcs
Summa 11'045.521,61 Frcs
Für unvorhergesehene Fälle 154.478,39 Frcs
Totale 11'200.000,00 Frcs

 

Da das Gebäude nach Schluss der Ausstellung abgetragen werden soll, so reduziert sich diese Summe um den Erlös der übrigbleibenden Materialien von 1'300.000,- Frcs somit betragen die reinen Kosten des Gebäudes. 9'900.000,- Frcs.

Der Quadrat-Meter des Gebäudes, kommt also auf 64,67 Francs*). Von dem Ausstellungsgebäude in London im Jahre 1851 kam der Quadratmeter auf 61 Francs, von dem in Paris im Jahre 1855 auf 201 Francs, von dem in London im Jahre 1862 auf 90 Francs.

*) Die Kosten des Londoner-Kristallpalastes für 1851 betrugen 4'494.500 Francs, jene des Palais de l'industrie in Paris für 1855 betrugen 12'000.000 Francs und die des Kensington-Palais in London für 1862 betrugen 10'750.000 Francs.

Mit der Projektierung sowie der Ausführung des Ausstellungsgebäudes wurde Monsieur J. B. Krantz betraut, unter dessen Leitung sämtliche Arbeiten dieses Baues auch hergestellt wurden; für die Anlage des Parks, der den Bau umgibt, wurde Monsieur Alphand als Leiter bestimmt.

Herr Krantz ist Ingenieur en chef des ponts-et-chaussées und verbindet mit der wissenschaftlichen Bildung große Energie und eine reiche Erfahrung, wofür seine bedeutenden Arbeiten, die er insbesondere als Ingenieur en chef der Orleansbahn im Zentral-Netz derselben beim Bau einer Strecke von fast 800 Kilomètres in l'Aveyron, la Haute-Vienne, le Lot-et-Garonne und la Dordogne ausführte, einen glänzenden Beweis geben.

Herrn Krantz zur Seite stehen für die betreffenden Arbeitskategorien die Herren Duval Ingenieur, und Hardy, Architekt.

Für den Park sind dem Ingenieur en chef Mr. Alphand die Herren: Ingenieur Fournié, Architekt Hochereau und Obergärtner Barillet zur .Ausführung der ihren Eigenschaften entsprechenden Arbeiten zugeteilt.

Der leitende Gedanke bei der ganzen Bauanlage mit Anwendung des neuen Gruppierungssystems der Ausstellungsobjekte war insbesondere die Zweckmäßigkeit und möglichste Ökonomie, wobei freilich die bauliche Schönheit in zweite Linie trat. In wie fern man das gewünschte Ziel erreichte, wird sich am Schlusse der .Ausstellung, also nach gemachter Erfahrung richtiger als am Anfang derselben beurteilen lassen. (7)

siehe auch interne Links:
Große Bronze-Medaille des Gesellen-Verein, 1863;
Große Bronze-Medaille der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft, 1866;
Silberne Medaille der Pariser Weltausstellung, 1867;
Ausschließendes Privilegium;