Wir sind heute abermals in der angenehmen Lage über die segensreiche Tätigkeit der Znaimer Bezirksstraßen-Konkurrenz-Ausschusses berichten zu können und tun diese umso lieber, als uns das von demselben vollendete, und jetzt dem öffentlichen Verkehr überwiesene Bauobjekt, nämlich die Straßenbrücke über den Jaispitzbach in Platsch den Anlass zu einer Besprechung bietet. Wer den vormaligen Zustand der in dem Rayon des Znaimer Bezirksstraßen Konkurrenz-Ausschusses gelegenen Straßen kennt, wird im Entgegenhalt des derzeitigen Zustandes zugeben müssen, dass sich hierin in den letztverflossenen zehn Jahren ein gewaltiger Umschwung zum Guten vollzogen hat, wenn auch noch Bieles zu tun erübrigt. Wir verweisen auf den Bau der Znaim-Zuckerhandel-Hosterlitzer, dann Schattauer Bahnhofstraße dann aus jenen der Znaim-Brenditz-Maispitz-Bojanowitz, Jaispitz Strelitzer sowie den in Angriff genommenen Bau der Winau-Durchlass Dannowitzer Bezirksstraßen und müssen uns der Anerkennung, welche in Hinblick auf die hierbei angewandte Mühe und rastlose Tätigkeit namentlich des Obmannes des Znaimer Bezirksstraßen-Konkurrenz-Ausschusses Herrn Johann Haase, durch seine mehrfache Ernennung zum Ehrenbürger verdienten Ausdruck gesunden, wahrhaft freuen. Wir können nur wünschen, dass der Bezirksstraßenausschuss mit dem Obmann Herrn Johann Haase in der bisherigen Weise an der Fertigstellung des Straßenbaues fortwirken möge. Wir wissen ganz gut, dass bei Anlegung von Straßen nicht immer die speziellen Wünsche Einzelner berücksichtigt werden können und dass in Folge dessen es auch Unzufriedene gibt, denen man es überhaupt gar nie rechtmachen kann. Im letzteren Falle gibt es dann auch Hindernisse in so schonendster Weise zu beseitigen, wenn man eben das wenige, was sowohl im Interesse der Opponenten als auch im Allgemeininteresse gelegen ist, erreichen will. Wir müssen es aussprechen, dass wir die Bedenken begreifen, welche gegen die Ausführung der, vom löblichen Straßenausschuss beschlossenen Bauten von achtbarer Seite geltend gemacht wurden, welche Letztere sich leider auch jetzt noch nicht der rückhaltlosen Zustimmung zu erfreuen haben, aber wir müssen betonen, dass der lautere ehrenvolle Charakter gedachter Persönlichkeit den Verdacht ausschließt, als hätte sich die Straßenbauführung nur deshalb so gestaltet weil hierbei persönliche Interessen im Spiele standen. Derlei Interpretationen müsste, wo und wann sie sich zeigen sollten, mit der Tatsache begegnet werden, dass der Bezirksstraßen-Ausschuss Alles aufbieten musste, um jene hochachtbare Persönlichkeit darüber zu beruhigen, dass man sich nicht aus Gründen der Loyalität, sondern vielmehr aus rein sachlichen Gründen und im gemeinsamen Interesse für die auszuführenden Bauherstellungen entschlossen hat. Wir müssen diese Bemerkung hier einschalten, um gleich von vornherein jede andere Auslegung zu desavouieren. Der Bezirksstraßenausschuss hat in dieser Woche wieder ein Bauobjekt fertig gebracht das dem öffentlichen Wohle zu dienen bestimmt ist. Am Dienstag, den 30. September d. J. wurde die neue Straßenbrücke über den Jaispitzbach in Platsch der vorschriftsmäßigen Belastungsprobe landeskommissionell unterzogen, und lieferte ein durchaus Günstiges Resultat. Die Coté besteht aus drei Öffnungen, deren mittlere eine Spannweite von 13,2 Meter und bis beiden Seitenöffnungen eine solche von 12,2 Meter besitzen. Die Höhe vom Flussbett bis zur Fahrbahn beträgt 4,3 Meter. Die Fahrbahn hat eine Breite von 5 Meter. Die Pfeiler sind aus soliden Quadersteinen hergestellt und ruht auf denselben die Eisenkonstruktion, bestehend aus sechs genieteten Hauptträgern von 955 mm Höhe in welchen die Zwischenkonstruktion aus gewalzten Quer- und Längstraversen einmontiert ist. Den längsseitlichen Anschluss bildet ein zierliches eisernes Geländer; die Brückenstreu besteht aus eichenen Bohlen und Schotterbelag. Das Brückenprojekt wurde nach den vom Lande-Ingenieur Herrn Hanomann in Brünn ausgearbeiteten Plänen vom Znaim Bezirksstraßen-Konkurrenz-Ausschuss, welchem wie bekannt Herr Johann Hanse als Obmann vorsteht, ausgeführt und wir müssen sowohl den Brückenprojekten als auch der Ausführung volles Lob zollen. Die Steinmetzarbeiten sowie der ganze Unterbau wurde vom hierortigen Baumeister Herrn Josef Schweighofer solid hergestellt. Die Eisenkonstruktion wurde in tadelloser Ausführung von der Eisenkonstruktions-Werkstätte des k. k. Hof- und Kunstschlossers Herrn Albert Milde in Wien geliefert. Die Brücke dient nicht allein dem Straßenverkehr zum Nutzen, sondern auch dem Standort zur Zierde und was die Herstellungskosten anbelangt, so hat der Bezirksstraßen-Konkurrenz-Ausschuss damit das Richtige getroffen, indem er sich hierbei mehr von Utilitätsrücksichten als von jener unrecht angewandten Sparsamkeit leiten ließ. Möge auch das fernere Wirken des Bezirksstraßen-Konkurrenz-Ausschusses in der bisherigen gedeihlichen Weise dem allgemeinen Wohle dienen.