Briefkopf - ALBERT MILDE k. k. Hof-Kunst-Bauschlosser und Eisenkonstrukteur zu Wien; von 7.2.1839 bis 8.11.1904

Allgemeines und Architektur

Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien, 1888

k. k. Albert Milde

Archivbild: Maria-Theresien-Platz und Naturhistorisches Museum

Archivbild: Maria-Theresien-Platz und k. k. Naturhistorisches Hofmuseum (1)

 

Maria-Theresien-Platz, Teilansicht mit Maria Theresien-Denkmal und Naturhistorisches Museum

Maria-Theresien-Platz, Teilansicht mit Maria Theresien-Denkmal und Naturhistorisches Museum (2)

 

Errichtet: um 1888
Elektrifiziert: 1903/04
Bauherr: Stadterweiterungsfonds
Entwurf: k. k. Oberbaurat Karl Baron von Hasenauer
Schmiedearbeiten: k. k. Hof-Kunst-Bauschlosser Albert Milde
Bauform: Steinkandelaber mit drei bzw. fünf Laternen
Gesamthöhe: 3,80 m (ohne Postament)
Archivalische Quellen: StEF, Bund 1866/16:
Prot. 5027, Prof. 12734, Prot. 17706 (212)

Baugeschichte:
Die Gestaltung des Platzes zwischen den beiden Hofmuseen wurde mit Gemeinderatsbeschluss vom 26.9.1884 genehmigt, gleichzeitig wurde auch die Zustimmung zur Ausführung der Einfriedungsgitter und Beleuchtungskörper erteilt. Die Planung stammt zweifellos von k. k. Oberbaurat Karl Baron von Hasenauer, Gottfried Semper war bereits 1879 gestorben; die Ausführung der Schmiede- und Gusseisenarbeiten wurde der Firma Albert Milde & Co übertragen. Im Jahre 1888, zur Enthüllung des Denkmals für die Kaiserin Maria Theresia, waren auch die Beleuchtungskörper fertig gestellt. Ihre Elektrifizierung erfolgte in den Jahren 1903/04.

Baubeschreibung:
Auf dem Maria-Theresien-Platz erheben sich insgesamt 110 Kandelaber auf Steinpodesten, die zum Teil in die Einfriedungen der Grünflächen um die beiden Museumsbauten eingebunden sind. 22 Kandelaber sind in Stein ausgebildet und stehen an bevorzugten Stellen im Bereich der Eingänge und an den Ecken des Parks, 88 sind aus Gusseisen.

Die Steinkandelaber bestehen aus sich nach oben verjüngenden Säulen mit Basis und Kapitell. Eine glatte Säulentrommel wechselt jeweils mit einer posierten, so dass eine Horizontalgliederung ähnlich jener am Erdgeschoss der Museumsbauten entsteht. In der oberen Hälfte der Säule setzten zwei oder vier rankenförmige Arme aus Schmiedeeisen an, die durch einen Eisenring an den Stein gebunden sind und die kugelförmigen Laternenkörper halten. Über dem Kapitel sitzt eine weitere Glaskugel, die wie die übrigen eine Krone trägt.

Die anderen 88 Kandelaber bestehen aus einer gusseisernen Säule mit Basis und Kapitell; darüber befindet sich ein einziger Laternenkörper, seine Form gleicht der der Steinkandelaber.
Auf der Bodenplatte ist der Name, "A. MILDE K-K HOF-SCHLOSSER", eingegossen.

Technische Beschreibung:
Die Steinkandelaber bestehen aus dem besonders wetterbeständigen Algenkalk aus Oslip; alle Eisenteile sind aus Schmiedeeisen gearbeitet. Die Gusseisenkandelaber sind aus einem Stück, nur die Voluten an der Basis wurden einzeln gegossen und aufgeschraubt. Auch die Verbindung des Kandelabers mit dem Steinpostament erfolgt durch eine sichtbare Schraubverbindung an der Bodenplatte.

Maria-Theresien-Denkmal:
Für die Gestaltung des Platzes zwischen den Museen erwies sich das Denkmal für Kaiserin Maria Theresia als ausschlaggebend, mit dem eines der ältesten Projekte des Hofes verwirklicht wurde. Es stand als Bindeglied zwischen den Bauten, schlug optisch die Brücke über die Ringstraße zur Burg und korrespondierte formal mit der Gliederung der Kuppelbauten. Zumbusch hatte das in seinem Modell bereits berücksichtigt, und k. k. Oberbaurat Karl Baron von Hasenauer, der der Denkmalarchitektur die letzte Gestalt gab, arbeitete dies bewusst heraus. Am 13. Mai 1888 wird zum 171. Geburtstag der Herrscherin das Maria-Theresien-Denkmal gegenüber dem Burgtor enthüllt. (3)