Nach einem Erfolg über die Preußen erlangte Österreich durch das Olmützer Abkommen von 1850 die Vormachtstellung in Deutschland. Die Revolution war zerschlagen, Metternich kehrte nach Wien zurück; auch in Ungarn wurde die Monarchie mit Hilfe zaristischer Truppen wiederhergestellt. 1854 heiratete Franz Joseph Elisabeth, Tochter Maximilians von Bayern, die ihm drei Töchter und den Thronfolger Rudolf gebar.
1859 begann der Krieg gegen Sardinien und Frankreich, und nach einer Serie unglücklicher Schlachten (Solferino 1859) musste Franz Joseph im Frieden von Villachfranca die Lombardei abtreten. 1866 gipfelte in der verlorenen Schlacht von Königgrätz der Krieg gegen Preußen, in dem Österreich seine letzte Bastion in Italien, nämlich die Provinz Venetien, und die Vorherrschaft in Deutschland verlor. 1867 wurde der so genannte Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn geschaffen, die Geburtsstunde der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie nach dem Prinzip des Dualismus hatte geschlagen. Ungarn erhielt ein eigenes Parlament und fast völlige Autonomie und teilte mit dem Mutterland nur noch Armee, Finanzen, Außenpolitik und den Herrscher. 1878 wurden Bosnien und die Herzegowina okkupiert; als sich Russland und England 1907 über die Aufteilung der Türkei einigten, wandelte Österreich-Ungarn die bisherige Okkupation in eine Annexion um; der Gegensatz zwischen der Monarchie und Serbien verschärfte sich aufs äußerste, und als der Thronfolger, Franz Ferdinand, in Sarajewo am 28. Juni 1914 einem Attentat zum Opfer fiel, wurde der Krieg gegen Serbien proklamiert. Der I. Weltkrieg hatte seinen unheilvollen Anfang genommen. Am Höhepunkt der Kriegswirren starb der greise Kaiser am 21. November 1916 in Wien. (3)