Briefkopf - ALBERT MILDE k. k. Hof-Kunst-Bauschlosser und Eisenkonstrukteur zu Wien; von 7.2.1839 bis 8.11.1904

Villa Wrchovszky, 1190 Wien, Grinzing

Diverse Schlosserarbeiten, 1889

k. k. Albert Milde

Archivbild: Villa Wrchovszky, Fassaden

Archivbild: Villa Wrchovszky, Fassaden (1)
1190 Wien, Grinzing

 

Archivbild: Villa Wrchovszky, Querschnitt

Archivbild: Villa Wrchovszky, Querschnitt und Grundrisse (2)
1190 Wien, Grinzing

 

Archivbild: Villa Wrchovszky, Grundrisse

Archivbild: Villa Wrchovszky, Grundrisse (3)
1190 Wien, Grinzing

An der reizenden Allee, die vom Stadtzentrum nach Grinzing führt, dort wo der Weg nach der Hohen Warte abzweigt, erhebt sich dieser schlossartige Bau, das ganze umliegende Terrain beherrschend. Seine Hauptfassade, durch vielfache Veranden und Erker ausgezeichnet, bietet einen prächtigen Ausblick gegen den Leopoldsberg und Kahlenberg, die andere Fassade zeigt das vielgestaltete Panorama von Wien und dessen westliche Vororten, im Hintergrund mit den steirischen Schneebergen abschließend.

Das Gebäude selbst liegt mitten in einer teils im Urzustande belassener, teils mit nicht unbedeutenden Kosten neu geschaffener Parkanlage, deren Ausführung den bewährten Händen des Garten-Ingenieurs G. Swenson überlassen war. Die Fassade der Villa repräsentiert sich im Stil der naiven deutschen Renaissance und sind mit geringen Abweichungen die seinerzeit mit dem ersten Preis ausgezeichneten Konkurrenzentwürfen für Villen des Cottagevereins in praktische Wirklichkeit übertragen. Durch geschickte Anwendung der verschiedenartigsten Materialien, wie Holz, Stein, Eisen usw. ist es hier gelungen, ein wirksames und dennoch einfaches Ensemble zu schaffen. So wie im Äußeren, so macht sich auch im Inneren überall der Eindruck vornehmer Einfachheit geltend, und sind nur wenige Partien des Hauses, wie das Vestibüle und der Salon, durch reichere Ausführung ausgezeichnet.

Alle diese Räume, sowie Speisezimmer, Rauch- und Spielzimmer, Empfangs- und Damen-Salon, sind, der Repräsentation gewidmet, im Parterre untergebracht; hingegen sind die Schlaf- und Wohnräume auf den I. Stock und die Mansarde-Zimmer verteilt. Küchenräume und sonstige Räume sind im Souterrain angenommen und sind durch einen separaten Eingang vom Garten für das Dienstpersonal zugänglich.

Das Gebäude umfasst einen Flächenraum von zirka 250 m² verbaute Grundfläche und kostetet die Herstellung zirka 30.000 fl., [ca. 360.000 Euro; März 2011] das heißt, per 1 m² verbaute Fläche 120 fl. [ca. 1.500 Euro; März 2011].

An der Herstellung des Hauses waren durchgehend erste Wiener Firmen beteiligt. (4)

Architekt: Philipp Herzog und Oskar Marmorek [accessed 22.3.2017]
Baumeisterarbeiten: Karl Holler junior
Steinmetzarbeiten: M. Sonnenschein
Zimmermannsarbeiten: Jos. Puchinger und F. Demel
Tischlerarbeiten: M. Wackenroder
Schlosserarbeiten: Albert Milde, k. k. Hofschlosser
Glaserarbeiten: E. Bakalowitz‘ Söhne
Anstreicher: Kolb, k. k. Hofanstreicher
Stuckateur: W. Buchta, Kunstmarmorierer
Spengler: Franz Führer
Holzrouleau: Bayer & Leibfried in Esslingen
Zementarbeiten: Wienerberger Ziegelfabrik-Gesellschaft
Hafner: L. & C. Hardtmuth
Tapezierer: J. F. Burghardt
Maler: J. Kott
Gas- und Wasserleitung: J. Scholly
Klosetts: A. Nadhera
Dachdeckerarbeiten: J. Mahler, k. k. Hof-Schieferdecker
Telegraph und Blitzableiter: Mayer & Wolf
Verbleiungen: Karl Geyling’s Erben

[Anmerkung: Den genauen Bauplatz konnte ich nicht feststellen.]