Matterhorn

Albert Milde

 

 

 

Matterhorn: Matterhorngipfel Top
Matterhorngipfel
Matterhorn: Beschreibung Top
Berg / Ziel:

Matterhorn über Hörnligrat

Höhe in m:

4.478

Land:

Schweiz

Region:

Wallis

Gebiet:

Walliser Alpen

Schwierigkeit:

III, Hochtour

Gesamthöhenmeter:

1.218

Gesamtzeit hh:mm:

14:15

Anforderung:

ziemlich schwierig

Exposition:

N-O

Gestein:

Urgestein

Fun:

sehr schön

Sicherung:

gut

Gefahren:
Steinschlaggefahr durch Vorausgehende
Ausgangspunkt:

Zermatt

Höhe in m:

1.620

Stützpunkt:

Hörnlihütte

Höhe in m:

3.260

Zustieg: Höhendiff. in Hm: 0
  Zeit in hh:mm: 0:15
Literatur:
Walliser Alpen, Gebirgsführer; Bergverlag Rother; Clubführer Walliser Alpen 3; Schweizer Alpen-Club
Route: Höhendiff. in Hm: 1.218
  Zeit in hh:mm: 8:00
Karten:
swisstopo 2515; Zermatt, Gornergrat 1:25.000
Ausstieg: Höhendiff. in Hm:  
  Zeit in hh:mm:  
Talort / Info:
Zermatt
Abstieg: Höhendiff. in Hm: 1.218
  Zeit in hh:mm: 6:00
GPS-Daten (UTM WGS84):
       
       
Gesamt: Höhendiff. in Hm: 1.218
  Zeit in hh:mm: 14:15
   
Begehung:  
   
   
Allgemeines:
Der vermutlich bekannteste Berge der Welt, das Wahrzeichen nicht nur von Zermatt und dem Wallis, sondern der ganzen Schweiz. Nur ganz wenige Gipfel haben eine so klare Pyramidenform. Durch seinen sehr regelmäßegen Aufbau werden die vier annähernd nach den Himmelsrichtungen ausgerichteten Wänden von vier steilen Felsgraten eingeschlossen. Der etwa 100 m lange Gipfelgrat verläuft in O-W-Richtung, der höchste Punkt ist der O-Gipfel (Schweizergipfel, Endpunkt des Schweizer- oder Hörnligrates); auf dem nur wenig niedrigeren W-Gipfel (Italienergipfel, Endpunkt des Intaliener- oder Liongrates) befindet sich ein Kreuz, die Landegrenze verläuft über den Lion- und den Furggengrat. Sowohl der Hörnli- als auch der Liongrat weisen eine auffallende Schulter auf (die beide auf dem Wechsel der Gesteinsschichten basieren); die allgemeine Schichtung fällt leicht nach NO, mit dem Resultat, dass z.B. am Hörnligrat auf den meist abwärtsgeneigten Platten im Bereich der Trasse der meiste Schutt abgeräumt ist (was nicht für das Gelände abseits der Route gilt) und am Liongrat wildgeformte Türme in labilem Gleichgewicht den Grat zieren.
Die meisten Besteigungen erfolgen von der Schweizer Seite über den am wenigsten schwierigen NO-Grat (Hörnligrat), gefolgt vom Anstieg über den SW-Grat (Liongrat, Cresta del Leone, etwas anspruchsvoller). Der Anstieg über den NW-Grat (Zmuttgrat) ist schon viel schwieriger und auch länger, während der SO-Grat (Furggengrat) eine sehr anspruchsvolle Route darstellt. Selbstverständlich wurden alle Wände auf vielen Routen durchstiegen, die allemeinen Schwierigkeiten der Routen nehmen von der Ostwand über die Süd- und West- bis zur legendären Nordwand zu, alles sehr schwere und wegen Stein- und Eisschlaggefahr nicht ungefährliche Routen.
Vorab jedoch noch einige Fakten, die allzu sorglos oder vom Ergeiz getriebenen Gipfelaspiranten nachdenklich stimmen mögen: Etwa 3000 bis 4000 Bergsteiger erreichen in günstigen Sommern den Gipfel, mindestens noch einmal so viele müssen wegen überforderungen oder Schlechtwetter vor Erreichen des Gipfels umkehren. Wer sich klarmacht, dass sich all das innerhalb von etwa 3 Monaten abspielt, wird sich bei Schönwetterperioden über die drangvolle Enge in den Unterkünften sowie am Hörnli- und Liongrat keine falschen Vorstellungen machen. Anders als bei Gletscher- oder Skitouren kann auf diesen Routen fast nirgends "mehrspurig" auf- oder abgestiegen werden, entsprechende Stauungen und damit nervende Zeitverzögerungen auch für schnelle Seilschaften sind die Regel. dazu ist in dem unübersichtlichen Gelände vor allem bei frühem Aufbruch die günstigste Route nur schwer zu finden, so dass häufig mehrere Seilschaften hintereinander unfreiwillig Ausflüge in Bruchgelände machen! Dass die ortsansässigen Führer nicht gerade begeistert sind, neben ihrer zahlendenGästen auch noch die ganzen Anhänger als "Schwarzfahrer" hinaufzuziehen, sollte niemanden verwundern. Man mag über das Auftreten einiger Zermatter Führer gegenüber den "Führerlosen" geteilte Meinung sein, aber an diesem Berg hat an ihrem Seil nicht nur der Gelegenheitsalpinist erhebliche Vorteile: Da wird es keine lebensgefährliche Verhauer ins Gelände geben und man wird den Gipfel auch mit wesentlichen größerer Wahrscheinlichkeit und Sicherheit erreichen; mit entsprechenden Grundkenntnissen, Trittsicherheit und ausreichender Kondition (alle anderen haben hier wirklich nichts zu suchen!) wird es auch mit Bergführer keine Hetztour geben!
Bisher haben etwa 500 Menschenan diesem Berg ihr Leben gelassen, und pro Jahr wird diese schreckliche Bilanz jeweils um etwa 10 neue Namen länger, ganz zu schweigen von den unzähligen Verletzten und "Gerade-noch-mal-Davogekommen"! Es ist ein gefährlicher Irrtum zu glauben, dass es hier nur blutige Anfänger treffen könnte! Zu viele gute und auch bekannte Alpinisten sind schon am Normalweg verunglückte, wobei dann als Hauptursache neben ungünstigen Verhältnissen (Vereisung) und Wetterumschlag (die Touren sind eben lang) immer wieder besonders das Problem der Routenfindung und der nachlassenden Konzentration beim Abstieg in Erscheinung tritt. Natürlich, die Führertarife reissen in die Urlaubskasse schon ganz ordentliches Loch; doch für die Erfüllung unserer Träume geben wir doch meist noch viel mehr Geld aus- nebenbei bemerkt: selbst die Lehrlingsstunde in der Kfz-Werkstatt kostet mehr als die Führerstunde, und dies bei sicher nicht geringerer Qualifikation, aber wesentlich größere Verantwortung und persönlichem Einsatz des Bergführers!
Anreise:
Zermatt ist autofrei. Die Zufahrt für den Privatverkehr ist nur bis Täsch (5 km vor Zermatt) erlaubt. Die Straße Täsch - Zermatt ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
In Täsch stehen Ihnen Parkhäuser (2.900 Plätze; 2.000 davon im Matterhorn Terminal Täsch) und öffentliche Parkplätze (900 Plätze) zur Verfügung. Einige Parkhäuser verfügen auch über Außenplätze und bieten einen Taxiservice von und nach Zermatt an.
Zwischen Täsch und Zermatt verkehren im 20 Minuten Takt die Shuttle-Züge der Matterhorn Gotthard Bahn. Spezieller Nacht Fahrplan ab 9.12.2007.
Distanzen bis Täsch.
Zustieg:
Mit der Seilbahn von Zermatt (1.620 m) über die Zwischenstation in Furi bis Station Schwarzsee (2.583 m). Am Schwarzsee vorbei führt der Weg an das Hirli (2.888 m). Dessen südseitige Felsen werden in Kehren überwunden, dann folgt der Weg dem Gratrücken (Hirlischneide) mit vielen Serpentinen zur schon lange sichtbaren Hütte (675 Hm).
siehe auch Hörlihütte

Route:
1. Teil bis zum zweiten Couloirs (1 Stunde)
Von der Hörnlihütte geht man kurz am Gratrücken zum ersten Aufschwung, der schräg von rechts unten nach links oben überwunden wird. Auf der darüber befindlichen schrägen Geröllfläche quert man nur wenig ansteigend zu einem ersten Couloir. Man überschreitet es und gelangt schräg ansteigend an das untere Ende einer weiteren Rinne, durch die man gut 25 m aufsteigt und dann nach links bis in die Nähe des dritten, größten Couloirs quert. über die Rippe zwischen diesen beiden Rinnen steigt man nun zum Grat hinauf.
2. Teil bis Alte Hütte (1 Stunde)
Man klettert über den Felsgrat gut 100 Hm hinauf, bis man über dem dritten Couloir ist. Hier zieht ein Band in gelblichem Fels schräg in der O-Wand aufwärts, man folgt ihm bis an sein Ende und klettert dann gerade in Richtung Grat empor. Etwa 20 bis 30 m unterhalb des Gratfirstes nach links auf die Felsrippe, die wieder den Weiteranstieg in Richtung ermöglicht. 50 m unter dem Grat hält man sich erneut nach links und trifft auf die Reste einer alten Hütte an einem dunklen Felsturm.
3. Teil bis Solvayhütte (1 Stunde)
Auf den folgenden gut 200 Hm bis zur Solvayhütte hält man sich wieder in der SO-Flanke, aber kaum 50 m vom Grat mit seinen turmartigen Aufschwüngen entfernt. Der markante Turm, etwas über der Mitte dieses Abschnitts, läuft mit einer schwachen Rippe in die SO-Flanke aus. Die Passage von der alten Hütte zu dieser Rippe heißt "Fülegg", von hier ist die Solvayhütte zu sehen. Die steinige Mulde dahinter nennt man "Im Gebiss"; etwa an ihrem Rand zu den Gratfelsen steigt man aufwärts und gelangt so zur "Unteren Moseleyplatte", dem gut 50 m hohen plattigen Fels direkt unterhalb der Hütte. Man erklettert diese an ihrer rechten Seite (3-, Eisenstifte) auf den Fuß des Hüttengendarms zu, um schließlich schräg aufwärts von O zur Solvayhütte (4.003 m) zu steigen.
4. Teil bis Schulter (1 Stunde)
Der Steilaufschwung oberhalb der Hütte wird von links erstiegen ("Obere Moseleyplatte", 3-), dann kommt man wieder auf den Grat zurück, dem man direkt oder knapp südlich davon bis zur Schulter folgt, ein Steilaufschwung am obersten Drittel (Unterer roter Turm) wird wieder links umgangen.
5. Teil bis Gipfel (1 Stunde)
An der Schulter ist der Grat oft schneebedeckt, Steigeisen sind dann kein Luxus (Eisenstangen zur Sicherung ca. 4.200 m). Der Gipfelgrat beginnt mit einer gut 30 m hohen schwierigen Felsstufe, die von rechts (nordseitig) zu erklettern ist (Fixseil). Nun wieder direkt an der Gratkante empor, den Aufstieg erleichtern hier einige Seile, bis man am oberen Dach einen regelrechten Pfad findet (meist im Schnee), über den man zum höchsten Punkt gelangt.

 

Hörnlihütte 1. Couloir 2. Couloir 3. Couloir Gelbes Band Alte Hütte Untere Moseleypl Solvayhütte Obere Moseleypl U. Roter Turm Schulter O. Roter Turm Matterhorn Gipfel
3.260 3.419 3.433 3.592 3.657 3.746 3.974 4.003 4.011 4.122 4.209 4.304 4.478
0 159 173 332 397 486 714 743 751 862 949 1.044 1.218
1. Teil (1 Stunde) 2. Teil (1 Stunde) 3. Teil (1 Stunde) 4. Teil (1 Stunde) 5. Teil (1 Stunde)
Abstieg:
Wie könnte es anders sein, den gleichen Weg wieder zurück.

 

Matterhorn: Google Map Top

Größere Kartenansicht

 

 

Matterhorn: Karte Top
Karte

 

 

Matterhorn: Topo 2 Top
Topo

 

Matterhorn: Bilder Top
Bild
1/6 Internetbild
Bild
2/6 Internetbild
Bild
3/6 Internetbild
Bild
4/6 Internetbild
Bild
5/6 Internetbild
Bild
6/6 Internetbild
    

 

Impressum Gästebuch Ziele/Pläne Allgemeines Sitemap Suchen Top ↑